
Aus dem Vorarlberger KirchenBlatt, verfasst von Sr. Anastasia Franz
Aufgewachsen ist der heute 63-Jährige in Dornbirn, in einer behüteten Familie. Da ihn das Kochen und Backen schon früh faszinierten, ließ er sich zum Konditor und Koch ausbilden. Bis zum 45. Lebensjahr arbeitete er in verschiedenen Betrieben. Danach wechselte er als Lehrer an die Berufsschule, wo er jungen Menschen die Grundlagen des Konditoren- und Bäckerhandwerks vermittelt. In seiner Freizeit ist er mit seiner Frau am liebsten draußen in er Natur unterwegs – im Winter auf Skiern, im Sommer auf dem Fahrrad.
Willam ist in der Pfarre immer verwurzelt: „Dieses Kraftschöpfen, dieses Erfahren, in christlicher Umgebung aufwachsen zu können, war Motivation, mich nach dem Umzug auch in Göfis zu engagieren.“
Im Arbeitskreis „Ehe und Familie“ initiierte er mit Hermann Nigg die „Hüttenwanderung“, die er 30 Jahre lang mitorganisierte. Die Idee? „Jungen Menschen und Familien die Möglichkeit zu bieten, die Bergwelt von Vorarlberg zu erwandern. Geplant wurden lediglich die Touren. Schutzhütten dienten uns als Versorgungsstation und Quartier."
Eine besondere Erinnerung ist ihm geblieben: „Eine der prägendsten und berührendsten Erinnerungen, weil schwierig, war die Überschreitung der Braunarl-Spitze. Gemeinsam standen wir mit Kind und Kegel dort oben und sangen ‚Großer Gott, wir loben dich‘“. Das Abend- und Morgenlob war ein Bestandteil der Wanderungen. „Da wurde innegehalten und dankbar die wunderbare Bergwelt betrachtet“, berichtet Christian Willam. Der Lohn waren die müden Gesichter, die schmutzigen Schuhe, die Freude auf eine Dusche und vor allem die vielen Erinnerungen an die Wanderung.
Mit jungen Menschen arbeitet Christian Willam gern – in der Schule wie auch bei der Firmvorbereitung, die er 20 Jahre lang mit Maria Langer gestaltet hat. In diesem Rahmen war er jeweils zehn Monate lang mit den sechzehnjährigen Jugendlichen unterwegs. Die Praxis kam beim Firmkurs nicht zu kurz, da gab es z.B. die Social-Night: „Da gingen wir von Station zu Station und besuchten Menschen, die für Sicherheit, Gesundheit, Wohlergehen auch in der Nacht tätig sind.“ Der Firmgottesdienst war natürlich das absolute Highlight. Es war schön, wenn die Firmlinge sich mit einem Lächeln im Gesicht bedankt und verabschiedet haben.
Dieser Abschied war meist für längere Zeit, auch wenn sie im Firmkurs darüber nachgedacht haben, was es heißt, als gefirmter Christ unterwegs zu sein. Ein Trost fürs Firmteam war der Gedanke: „Wir haben unseren Beitrag gesetzt, damit die Saat gut aufgehen kann.“ Nun komme es darauf an, was die einzelnen daraus machen. Und: Der Heilige Geist braucht ja auch noch eine Aufgabe!